Private Krankenversicherung für Beamte: Vorteile, Beihilfe & Tarif-Tipps 2025
Abgesichert im Extremfall

von Panagiotis Karageorgos
zuletzt aktualisiert am 27.12.2024
Lesedauer: ca. 12 min
Auf einen Blick: Die private Krankenversicherung für Beamte
Darum ist eine private Krankenversicherung für Beamte sinnvoll:
Beihilfezuschuss
Die Beihilfe übernimmt 50 Prozent oder mehr der Behandlungskosten, wodurch private Versicherungstarife günstiger sind.
Bessere Leistungen
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in der PKV für Beamte in den meisten Fällen besser.
Maßgeschneiderte Tarife
Leistungen in der PKV können individuell gewählt werden und gehen über den Versorgungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung hinaus.
Private Krankenversicherung für Beamte – So funktioniert sie
Wenn du Beamtenstatus hast oder bald haben wirst, kannst du unabhängig von deinem derzeitigen Gehalt in die private Krankenversicherung (PKV) wechseln (anders als Angestellte, die erst ab einem bestimmten Bruttojahreseinkommen von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung wechseln dürfen).
Die private Krankenversicherung ist für Beamte jedoch aus einem anderen Grund attraktiv: Sie erhalten von ihrem Dienstherren – dem Bund oder dem Land – Beihilfe. Das bedeutet, dass du nur einen Teil deiner gesamten Krankheitskosten selbst tragen und diese versichern musst. Die Beihilfe trägt die restlichen Kosten, die du nicht versichern musst.
Wie hoch der Beihilfesatz ist, ist je nach Bundesland unterschiedlich. Er bewegt sich zwischen 50 und 80 Prozent der Behandlungskosten. Das heißt, dass du lediglich 50 bis 20 Prozent dieser Kosten versichern musst. Dadurch sind die Versicherungskosten für Beamte in der privaten Krankenversicherung sehr günstig – und die PKV deshalb so attraktiv.
Entsprechend gibt es speziell für Beamte private Krankenversicherungspakete, die auf die Beihilfe abgestimmt sind. In diesen Versicherungspaketen kannst du zudem einzelne Leistungsbausteine auswählen und dir so ein Leistungspaket schnüren, das genau auf deine Bedürfnisse angepasst ist.
Fallbeispiel
Du hast Beamtenstatus und bist in der privaten Krankenversicherung versichert. Dein Beihilfesatz beträgt 50 Prozent. Du musst dich aufgrund einer Grippe krankschreiben lassen und gehst zum Arzt. Dort erhältst du eine Rechnung für die Behandlungskosten in Höhe von 200 Euro.
Du reichst die Rechnung dann bei deinem Beihilfeträger sowie bei deiner privaten Krankenversicherung ein. Die Beihilfe übernimmt 50 Prozent dieser Kosten, also 100 Euro. Die übrigen 100 Euro übernimmt deine Versicherung. Meisten hast du das Geld schon von Beihilfe und PKV erstattet bekommen, bevor du die Rechnung bei deinem Arzt begleichen musst.
Was die private Krankenversicherung für Beamte leistet
Die private Krankenversicherung für Beamte wird auch Beihilfeversicherung oder Restkostenversicherung genannt, da du nur die Kosten versichern musst, die von deiner Beihilfe nicht übernommen werden. Die Beihilfe übernimmt grundsätzlich nur Behandlungskosten, die notwendig und wirtschaftlich angemessen sind. Sie leistet also nicht für alle Behandlungsformen.
Sämtliche Behandlungsformen, die von deiner Beihilfe nicht bezahlt werden, kannst du jedoch in der privaten Krankenversicherung mitversichern lassen, z.B. die Kosten für Zahnersatz oder Implantate. Je nach Tarif übernimmt deine private Krankenversicherung dann vollständig die Kosten oder du musst einen Eigenanteil bezahlen.
Darauf solltest du achten
Schaue dir die Versicherungspakete sehr genau an und überlege, welche Leistungen du wirklich brauchst und ob es in einigen Fällen nicht günstiger ist, manche Leistungen selbst zu bezahlen. Das kann der Fall sein, wenn du Leistungen nicht oft in Anspruch nimmst oder die Kosten dafür eher gering sind, z.B. wenn du eine neue Lesebrille benötigst.
Lebens-/Ehepartner und Kinder von Beamten in der privaten Krankenversicherung mitversichern
Bist du verheiratet oder lebst in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft, erhält dein Partner oder deine Partnerin Beihilfe in Höhe von 70 Prozent, sofern sie kein oder nur ein geringes Einkommen haben (bis zu 20.000 Euro Bruttojahreseinkommen). Sie können sich in diesem Fall also auch privat versichern lassen.
Deine Kinder sind sogar mit 80 Prozent beihilfeberechtigt. Du kannst sie demnach ebenfalls in der privaten Krankenversicherung versichern. Bis zu ihrem 25. Lebensjahr bleiben sie beihilfeberechtigt, wenn sie sich bis dahin in Ausbildung befinden und noch kein eigenes Einkommen haben.
Die Vor- und Nachteile der privaten Krankenversicherung für Beamte gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung
In der folgenden Tabelle siehst du, welche Vor- und Nachteile die PKV bzw. GKV für verbeamtete Personen haben. Hier wird schnell deutlich, warum die meisten Beamten privat versichert sind.
Private Krankenversicherung
Gesetzliche Krankenversicherung
Dein Broker-Tipp
Für Beamte ist die private Krankenversicherung in den allermeisten Fällen die bessere Wahl. Nur wenn du ein sehr geringes Einkommen hast, könnte die GKV die bessere Wahl sein, da dort die Tarife vom Einkommen abhängig sind. Lass dich von uns gern unabhängig beraten, was für dich in diesem Fall die bessere Option ist.

Panagiotis Karageorgos
CEO & Versicherungsbroker
FAQ zur privaten Krankenversicherung für Beamte
Gibt es auch eine private Krankenversicherung für Beamten in Ausbildung?
Ja, Beamte in Ausbildung bzw. Beamtenanwärter (z.B. Referendare) können sich privatversichern lassen und erhalten ebenfalls schon Beihilfe von ihrem Dienstherrn.
Zahlt die Beihilfe auch für Beamte im Ruhestand?
Ja, die Beihilfe bezahlt bis zum Lebensende. Für Pensionäre beträgt der Beihilfesatz 70 Prozent.
Wie hoch sind die Kosten für Kinder in der privaten Krankenversicherung für Beamte?
Das hängt vom Tarif ab. Die Beihilfe trägt 80 Prozent der Behandlungskosten für Kinder. Bei der privaten Krankenversicherung müssen demnach nur 20 Prozent der Behandlungskosten sowie Leistungen, für die die Beihilfe nicht aufkommt, versichert werden.
Wie läuft die Erstattung bei der Beihilfe ab?
Du bekommst nach jeder Behandlung eine Rechnung ausgestellt, die du aus eigener Tasche bezahlst. Die Rechnung reichst du bei deiner Beihilfe sowie bei deiner privaten Krankenversicherung ein und bekommst die Kosten zurückerstattet (sofern erstattungsfähig).
Zahlt die Beihilfe für Ehepartner, die gesetzlich versichert sind?
Ja, aber nur, wenn diese kein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis ausüben oder hauptberuflich selbstständig sind
Was zahlt die Beihilfe nicht?
Die Beihilfe bezahlt nicht: Verschreibungsfreie, apothekenpflichtige Arzneimittel, Pflaster, Ernährungsergänzungsmittel, Verhütungsmittel, Verbandsmaterial (sofern nicht vom Arzt verschrieben)
Müssen Beamte privat versichert sein?
Nein, doch ist das meist die beste Lösung, denn bei der GKV bezahlt die Beihilfe nicht und es entfällt oft auch der Arbeitgeberzuschuss.
Wie geht’s weiter?
Sag uns, was du brauchst.
Lass deine aktuellen Versicherungen prüfen, um mehr herauszuholen. Hol dir deinen maßgeschneiderten Plan. Oder lerne einfach nur deinen persönlichen Broker kennen. Alles kostenlos, alles unverbindlich.