Pflegezusatzversicherung
Sinnvoll für dich?
Falls du gepflegt werden musst, zahlt deine Pflichtversicherung oft tausende Euro im Monat zu wenig. Eine Pflegezusatzversicherung übernimmt den Rest. Lohnt sie sich für dich – und wenn ja, welche?
Passiert nie?
Leider schon.
Wir drücken dir die Daumen. Doch leider ist nicht auszuschließen, dass du einmal Pflege benötigst:
84 % werden zu Hause(ambulant) gepflegt, professionell oder von Angehörigen. 16 % leben stationär im Pflegeheim (Statistisches Bundesamt 2024).
Rund jeder zweite Mann und zwei von drei Frauen werden im Laufe ihres Lebens pflegebedürftig (Barmer Pflegereport 2016).
Fast fünf Millionen Menschen in Deutschland werden gepflegt – 60 % mehr als nur fünf Jahre davor (Bundesgesundheits-ministerium 2023).
Plötzlich Pflegefall
Das geht ins Geld.
Pflege kostet: medizinische Betreuung zu Hause, Versorgung und Unterkunft im Heim, Hilfsmittel. Und wenn Freiwillige dich pflegen, reduzieren sie meistens ihre vergütete Arbeitszeit. Einen Teil dieser Ausgaben übernimmt deine gesetzliche oder private Pflegepflichtversicherung. Ja, die hast du – musst du sogar! Sie gehört zu deiner Krankenversicherung.
Das Problem: Kostet deine Pflege mehr, als deine Pflichtversicherung abdeckt, musst du den Aufpreis selbst zahlen. Diese sogenannte Versorgungslücke tritt in den meisten Fällen auf.
Private Pflegezusatzversicherung
Darum ist sie sinnvoll.
4,17 Millionen Menschen in Deutschland haben eine zusätzliche Pflegeversicherung abgeschlossen (PKV-Verband 2022). Warum?
Lohnt sich im Pflegefall
Die Zusatzversicherung entrichtet bis zu 100 % der Kosten, die deine Pflichtversicherung nicht trägt.
Ist günstiger als gedacht
Einfache Tarife gibt es bereits ab rund 15 Euro im Monat. Je früher du einsteigst, desto mehr sparst du.
Schützt deine Kinder
Deine Kinder müssen deine teure Pflege nicht bezahlen, dich nicht selbst pflegen und behalten ihr Erbe.
Private Pflegezusatzversicherung
Was ist das eigentlich?
Die Definition: Die Pflegezusatzversicherung ist eine Ergänzung zu deiner Pflegepflichtversicherung. Zusammen ergeben sie deine Pflegevorsorge.
Die Pflichtversicherung ist, wie der Name schon sagt, notwendig: Du musst sie gemeinsam mit deiner Krankenversicherung abschließen. Egal, ob gesetzlich oder privat.
Die Zusatzversicherung ist dagegen freiwillig. Offiziell heißt sie „private Pflegezusatzversicherung“ – eine rein gesetzliche Zusatzversicherung gibt es aber sowieso nicht. Sie kommt ins Spiel, wenn du Pflege beziehst. Entweder stationär (im Pflegeheim) oder ambulant (zu Hause). Dann zahlt die Zusatzversicherung die Kosten, die die Pflichtversicherung nicht abdeckt.
Dabei gibt es vier Varianten der Pflegezusatzversicherung.
Pflegetagegeldversicherung
Das Pflegetagegeld ist die beliebteste Option unter den Zusatzversicherungen. Im Pflegefall erhältst du Tagessätze zur freien Verfügung
Das bedeutet: Du musst dein Tagegeld nicht nur für direkte Pflegekosten einsetzen. Du kannst es auch für die Verpflegung, deine Miete oder sogar Einkäufe verwenden. Je nach Tarif erhältst du deine Tagessätze allerdings erst ab bestimmten Pflegegraden oder überhaupt nur bei stationärer Pflege. Außerdem musst du – gerade bei niedrigen Pflegegraden – oft weiter Beiträge zahlen.
Im Unterschied zur Pflegerente ist das Pflegetagegeld eine reine Versicherung: Du zahlst dein Leben lang einen monatlichen Beitrag, der gerade für junge Menschen ziemlich niedrig ist. Benötigst du Unterstützung, erhältst du jeden Monat eine Auszahlung. Kommst du ohne gesundheitliche Probleme durchs Leben, endet der Vertrag mit deinem Tod.
Pflege-Bahr
Der Pflege-Bahr ist eine Sonderform des Tagegelds. Er ist staatlich gefördert: Du erhältst einen Zuschuss von fünf Euro im Monat.
Deshalb eignet er sich besonders, wenn du wenig Geld verdienst oder noch jung bist. Zudem darfst du ohne Gesundheitsprüfung eintreten. Das macht ihn für ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen attraktiv.
Allerdings deckt die Police nur wenig mehr als die Mindestleistungen ab. Heißt: Sie entlastet dich von einem Teil der Pflegekosten. Wahrscheinlich musst du aber trotzdem einen großen Teil selbst bezahlen. Weiterhin gilt eine Wartezeit von fünf Jahren: Du musst fünf Jahre Beiträge entrichten, bevor deine Pflege bezahlt wird.
Pflegerentenversicherung
Die Pflegerente ist die Luxus-Variante: Kostet am meisten, bringt dir aber die besten Leistungen und die meiste Flexibilität.
Bei der privaten Pflegerente handelt es sich um eine Rentenversicherung: Du zahlst monatliche Beiträge. Im Pflegefall erhältst du eine monatliche Rente, die du komplett frei verwenden darfst – für Pflegekosten, Unterkunft, Verpflegung, aber auch Urlaub, Einkäufe und Co. Du kannst sie dir in manchen Tarifen sogar als Einmalzahlung auszahlen lassen!
Der größte Unterschied zum Pflegetagegeld: Deine Einzahlungen gehen nicht verloren, falls du kündigst oder am Lebensende keine Pflege bezogen hast. Du kannst dir einfach einen großen Teil auszahlen lassen oder vererben. Die Pflegerente ist also ein Investment.
Dafür sind deine monatlichen Kosten aber auch doppelt bis dreimal so hoch wie beim Pflegetagegeld. Am Anfang deines Vertrags bestimmst du ein Finanzierungsziel: Hast du es erreicht, musst du nicht weiter einzahlen. Auf dem Weg dorthin kannst du auch immer wieder Unterbrechungen vereinbaren. Wirst du pflegebedürftig, bist du in vielen Fällen schon ab dem ersten Pflegegrad von den Beiträgen befreit.
Pflegekostenversicherung
In dieser eher günstigen Kategorie steht dir dein Geld nicht frei zur Verfügung. Die Auszahlung ist gebunden an deine medizinische Betreuung.
Der Versicherer trägt hier nur die direkten Pflegekosten, für die deine Pflichtversicherung auch (einen Teil) zahlt. Da sich die Leistungen am gesetzlichen Pflegekatalog orientieren, erhältst du oft nur Geld für die mindestens nötige medizinische Behandlung. Deine Unterbringung und Verpflegung werden meistens nicht gezahlt.
Außerdem gibt es in der Regel keine Beitragsbefreiung. Heißt: Auch, wenn du Pflege erhältst, musst du weiter Beiträge in deine Zusatzpflegeversicherung einzahlen.
Dafür ist die Pflegekostenversicherung im Vergleich recht billig: Selbst für 50-Jährige liegen die monatlichen Kosten bei nur circa 50 bis 150 Euro.
Kosten im Blick
Mit diesen Beiträgen musst du rechnen.
Wie hoch ist der monatliche Preis für die Pflegezusatzversicherung?
Das hängt vor allem von drei Faktoren ab:
Alter
Je jünger du bist, desto geringer sind deine Beiträge. Zahlt ein 25-Jähriger für einen Vertrag 30 Euro im Monat, kommt der 50-Jährige vermutlich auf das Dreifache – für die gleichen Leistungen.

Leistungen
Ab welchem Pflegegrad erhältst du Zahlungen? Wie viel Geld bekommst du im Monat? Darfst du es flexibel einsetzen oder ist es an deine Pflegekosten gebunden? Diese und viele weitere Aspekte musst du berechnen.
Art des Tarifs
Der geförderte Pflege-Bahr und die Pflegekostenversicherung sind am günstigsten. Gleichzeitig bieten sie die geringsten Leistungen. Das Pflegetagegeld liegt in der Mitte, die Pflegerente kostet im Monat am meisten.
Beachte auch die Beitragserhöhungen:
Weil Pflegekosten steigen, steigen auch die Beiträge. Indem du jetzt einen Vertrag mit stabilem Beitrag vereinbarst, schützt du dich vor der Preisexplosion.
Private Vorsorge
Brauchst du sie wirklich?
Pflegeergänzungsversicherung – ja oder nein? Erfüllst du folgende Voraussetzungen, solltest du darüber nachdenken:
Du bist unter 60
Je früher du einsteigst, desto geringer sind deine monatlichen Beiträge. Auch über 60 ist ein Einstieg manchmal noch möglich – allerdings deutlich teurer.
Du bist gesund
Ohne gesundheitliche Probleme kommst du in die besten Versicherungen. Unfair, ist aber so! Ansonsten qualifizierst du dich nur für Angebote ohne Gesundheitsfragen.
Du bist nicht steinreich
Wer im Notfall Hunderttausende aus dem eigenen Vermögen decken kann, etwa durch einen Immobilienverkauf, benötigt keinen Pflegezusatz.
Du verdienst gut
Du kannst dir monatliche Beiträge zwischen 15 und 200 Euro langfristig leisten. Und hast dich an einen Lebensstandard gewöhnt, den du auch in der Pflege nicht aufgeben möchtest.
Du hast Kinder
Damit deine Angehörigen dich nicht aus finanziellen Gründen pflegen oder für deinen Unterhalt zahlen müssen, wenn dein Vermögen erschöpft ist.
Welcher Tarif passt zu dir?
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Dir stehen über 65 Tarife von dutzenden Anbietern zur Verfügung. Aber brauchst du wirklich eine private Pflegezusatzversicherung – und wenn ja, welche? Bei GoBroker hilft dir dein persönlicher Berater bei der Entscheidung.
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Dein Broker erhält keine höhere Provision, wenn er dir einen teureren Tarif vermittelt. So kannst du dir sicher sein, die beste Option zu wählen.
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Ob für die Beratung, die Vermittlung deiner Versicherung oder die Verwaltung des Papierkrams: Du musst nichts zahlen. Wirklich nicht.
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Panagiotis Karageorgos
CEO & Versicherungsbroker
So geht’s weiter
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Mit GoBroker versichert.
Du fragst
GoBroker antwortet.
Gibt es eine betriebliche Pflegezusatzversicherung?
Ja, die gibt es. Unternehmen können sie für ihre Mitarbeitenden abschließen und ihnen so zusätzliche Vorteile bieten, etwa über den Arbeitgeberzuschuss. Gerne berät dich GoBroker, ob so ein Tarif für deine Firma sinnvoll ist.
Außerdem gibt es tarifliche Vereinbarungen, zum Beispiel in der chemisch-pharmazeutischen Industrie. In diesem Bereich ist die Pflegezusatzversicherung für Beschäftigte Pflicht.
Kann ich sie für meine Eltern abschließen?
Nein, in der Regel nicht. Eltern müssen ihre Versicherungen selbst eingehen – auch, wenn du als Kind im Zweifel unterhaltspflichtig wirst. In den meisten Fällen hilft also nur das direkte Gespräch mit deinen Eltern. Ausnahmen könnte es etwa geben, falls Eltern unmündig sind.
Gibt es Tarife für Kinder?
Ja! Einige Anbieter führen Pflegezusatzversicherungen schon ab der Geburt. Der große Vorteil: Die Beiträge sind bei geringem Eintrittsalter besonders niedrig. Zudem sichert die Police die Kleinsten deiner Familie auch bei Krankheiten oder Unfällen in jungen Jahren ab.
Können Beamte eintreten?
Ja, auch Beamte können eine Police abschließen. Auch mit der Beihilfe in der Pension ist sie in vielen Situationen sinnvoll.
Gibt es Angebote für Rentner?
Ja, aber wenige. Denn im Alter steigt das Risiko, pflegebedürftig zu werden. Deshalb gibt es bei einigen Tarifen ein Höchstalter. Um mit 60, 65 oder 70 noch eintreten zu können, solltest du im besten Fall keine schweren gesundheitlichen Probleme haben. Mit Vorerkrankungen stehen dir etwa die Bahr-Versicherung mit Förderung zur Verfügung, die dich auch ohne Gesundheitsprüfung und Altersgrenze eintreten lässt, oder andere (ziemlich teure) private Tarife
Kann ich bei bestehender Pflegestufe eintreten?
Kommt darauf an. In den Pflege-Bahr kannst du auch ohne Gesundheitsprüfung eintreten, also auch bei bestehendem Pflegegrad. Dafür bekommst du allerdings eher ein geringes Leistungspaket. Andere Versicherungen nehmen dich nur in Ausnahmen auf.
Was sollte ich bei der Kündigung beachten?
In allen Verträgen gibt es eine Mindestvertragslaufzeit. Diese musst du erfüllen, bevor du kündigen kannst. Ausnahme: Dein monatlicher Beitrag wird erhöht, die Leistungen aber nicht. Dann genießt du ein Sonderkündigungsrecht. Geld zurück für einen Teil deiner Einzahlungen gibt es übrigens nur bei der Pflegerente.
Ist mein Beitrag steuerlich absetzbar?
Ja, du kannst deine Versicherungen bis zu einer Höchstgrenze absetzen! Du trägst deine Beiträge in deiner Steuererklärung in der „Anlage Vorsorgeaufwendungen“ ein. Genauer in Zeile 27. Übrigens: Die Auszahlungen im Pflegefall sind immer steuerfrei.
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